Der Große Kirr ist die Insel mit der größten Vielfalt morphologischer Kleinformen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und das bedeutendste Küstenvogelschutzgebiet an der südlichen Ostseeküste.
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Die Insel Kirr hat eine Länge von 3,5 km und eine maximale Breite von 1,5 km. Die sich nur einen Meter über den Meeresspiegel erhebende Insel liegt im Barther Bodden und ist nur wenige Meter vom Ostseeheilbad Zingst entfernt. Etwa 90% des beweideten Salzgraslandes werden schon bei Wasserständen von >50 cm über Normalnull (NN) überflutet.
Diese tiefe Lage und ein weitgehend in seiner verästelten Ursprünglichkeit erhaltenes Prielsystem ermöglichen das Eindringen und Abfließen von Brackwasser, eine absolute Besonderheit der sonst meist durch Schutzdeiche, Schöpfwerke und Meliorationsgräben stark intensivierten Grünländer.
Die Insel ist eine der wenigen noch bestehenden Salzwiesenlandschaften in Deutschland. Viele Vogelarten benötigen eine Salzwiese als Brutplatz.
Seit 1972 wird der Große Kirr von Mitgliedern des Ornithologischen Vereins Halle betreut. Im Auftrag des Nationalparkamtes sind von April bis Juli ehrenamtliche Vogelwärter auf der Insel tätig. Sie verbringen dazu einige Wochen ihres Urlaubs mit Erfassungen des Brutbestandes und Bruterfolges. Auch Ermittlungen von Verlustursachen durch Fuchs, Marderhund, Mink, Wildschwein, Raben- und Möwenvögel sowie die Gebietssicherung gehören zu den vordringlichen Aufgaben.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert wird der Kirr beweidet. Die Weidewirtschaft der Insel wurde auf zwei Bauernhöfen betrieben. Heute sorgen etwa 360 Rinder des Gut Darß für kurze Salzwiesen. Ohne diese saisonale Beweidung würden die Inselwiesen sehr schnell verschilfen und die seltenen Wiesenbrüter damit ihre wichtigsten Refugien verlieren.
Aufeinander abgestimmt sorgen Natur und Landwirtschaft für das Überleben der Pflanzen- und Tierwelt auf der Insel Kirr. Der Kirr-Auftrieb ist immer im Juni, wenn die Hauptbrutzeit der Vögel vorüber ist. Die Rinder werden mit einer Fähre vom Festland auf die Insel gebracht. Erst wenn alle Kühe auf der Insel sind, öffnet der Weidewart das Gattertor, damit die Tiere ihre Arbeit beginnen können. In der letzten Augustwoche kommen alle Rinder wieder von der Insel auf das Festland.
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