Kurzprogramm

Alljährlich kommen mehrere tausend Kraniche auf ihrem Weg zwischen den Brutgebieten Skandinaviens und ihren Winterquartieren in unsere Region Darß/Zingst, Rügen und südliche Boddenküste. Sie rasten hier, um sich für den Weiterflug in die südlichen Überwinterungsgebiete oder den nördlichen Brutgebieten zu stärken.

Kraniche im Fokus

Nicht einmal die majestätischen Adler verkörpern die Sehnsucht des Menschen vom Traum des Fliegens so grandios, wie die in großen Formationen ziehenden Kraniche.

Kraniche im Landeanflug zum Futterplatz

Kein anderer Vogel übte je einen derartigen Reiz auf die Menschheit aus. Nahezu überall auf der ganzen Welt haben sich die alten Kulturen mit dem Kranich beschäftigt. In der Mythologie gelten die großen Vögel u.a. als Symbol der Weisheit, Wachsamkeit, Klugheit und Treue.

Kraniche im Frühjahr zur Balz

Kranichbalz im Frühjahr

Die zweite Märzhälfte bietet fantastische Einblicke, dem Beobachter bietet sich ein außergewöhnliches Naturschauspiel aus Balztanzen, Sprüngen, Verbeugungen und Verfolgungsjagden der grauen Großvögel.

Kraniche im Herbst auf dem Maisfeld

Kranichzug im Herbst

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist ab September einer der größten Kranichrastplätzen Mitteleuropas, bis Mitte Oktober rasten hier bis zu 70.000 Kraniche.

Kraniche im Winter auf dem Feld

Überwinterung

Die milden Wintermonate sorgen dafür, dass viele Kraniche die Region nicht verlassen. Solange die Landschaft schneefrei bleibt, finden die Vögel genug Nahrung zum Überleben.

Häufige Fragen zum Kranich

Regelmäßig führt der Kranichschutz Deutschland mit seinen freiwilligen Helfern Synchronzählungen an den Schlafplätzen in der Region des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft durch. Aktuelle Zählergebnisse der einzelnen Schlafplätze mit Gesamtzahl aller Kraniche in der Region.

Stand: 23.10.2022
Datum Pramort Neuendorf Oie Kirr Rügen Sonstige Gesamt in der Region
04.09.2022 3.025 65 144 124     4.846
19.09.2022 6.090 1.950 692 2.693 4.540   20.030
25.09.2022 12.945 1.310 820 3710 6.960 3.998 29.743
04.10.2022 18.355 2.600 802 7.180 2.545 5.980 37.462
09.10.2022 16.285 2.370 4.670 4.470 14.520 8.689 51.004
16.10.2022 19.222 670 8.720 1.220 11.775 8.363 49.970
23.10.2022 4.750   350 410 3.805 1.150 10.465

Zum Schutz der Kranichrast veröffentlichen wir nicht die genauen Schlafplätze.

Im Frühjahr zwischen Mitte März und Anfang April und im Herbst von September bis Ende Oktober lässt sich der Vogelzug und die Rast der Kraniche beobachten

In den flachen Lagunen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, sind zeitweise bis zu 70.000 der schönen Vögel zu sehen. Der Darß und Zingst, die südliche Boddenkette und Rügen sind einer der bedeutendsten und größten Kranichrastplätze Mitteleuropas.

Die Uhrzeit, um Kraniche zu beobachten kann nicht genau bestimmt werden. Es richtet sich nach den Wetterbedingungen und dem Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang.

Unsere Empfehlung: Mindestens 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang, -untergang an den zulässigen Vogelbeobachtungsplattformen oder auf dem Deich einfinden und auf die majetätischen Vögel warten.

Tagsüber befinden sich die Kraniche auf den abgeernteten Äckern auf dem Festland. Die Äcker zwischen Barth und Ribnitz-Damgarten bieten gute Gelegenheiten die Vögel zu sehen.

Beste Beobachtungsmöglichkeiten finden sich tagsüber auf dem Festland zwischen Barth und Stralsund in der neuen Beobachtungsstation am Günzer See, dem KRANORAMA. Hier empfangen die Rangerinnen und Ranger der Station die Besucher mit moderner Beobachtungstechnik.

Die rastenden Vögel werden auf den vorgelagerten Wiesen mit Futtermais gefüttert. So können sie aus dem KRANORAMA heraus beobachtet werden. Noch dazu wird so verhindert, dass die Kraniche die Neuansaaten der Landwirte auf naheliegenden Äckern beschädigen.

Tipp: Vogelbeobachtungspunkte auf den Zingst

An der Ostspitze von Zingst, dem größten Schlafplatz der Kraniche auf Fischland-Darß-Zingst, fliegen die Großvögel mit der aufgehenden Sonne lautstark zur Futtersuche auf das Festland und kommen mit Dämmerung ebenso hörbar zu ihren Schlafplätzen zurück.

Beim Ab- und Einflug hat man einen schönen Ausblick entlang des Boddendeiches von der Vogelbeobachtungshütte Zingst West, Hafen Müggenburg bis zum Schlösschen Sundische Wiese. Die Vögel fliegen über den Barther Bodden und Zingster Stromes im Tiefflug am Deich vorbei.

Karte der Beobachtungspunkte Darß-Zingster Boddenkette
Karte der Beobachtungspunkte Darß-Zingster Boddenkette
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Achtung an der Meiningenbrücke!

Das Parken am Straßenrand an der Meiningenbrücke ist verboten. Während der Kranichrast finden vermehrt Kontrollen der Polizei statt, die eine Ordnungswidrigkeit ahnden können.

Auf der Halbinsel Zingst und dem Festland befinden sich zahlreiche Vogelbeobachtungsplattformen. Diese können hervorragend als Alternative zur Meinigenbrücke genutzt werden.

Was muss beim Beobachten von Kranichen beachtet werden?

Kraniche sind sehr scheue und wachsame Vögel. Jede Störung kann bei den Tieren zu Stress führen, was zum Verlassen ihrer gewohnten Plätze führen kann. Dabei setzen sie Energie ein, die sie dringend für den weiten Flug in den Süden benötigen. Besonders beim Ansteuern ihres Schlafplatzes sollten Kraniche nicht gestört werden.

Die Vögel sollten nicht beim Fressen auf den Äckern gestört werden. Das Einhalten eines Abstandes ist dabei besonders wichtig. Deshalb ist eine Beobachtung vom Auto aus oder von ausgewiesenen Beobachtungshütten.

Beobachter sollten zudem darauf achten, nur auf ausgewiesenen Parkplätzen zu halten und zu parken, um den Straßenverkehr nicht zu behindern. Das Betreten der Äcker ist den Landwirten zuliebe ebenfalls untersagt.

Um den Kranichen „ganz nah“ zukommen, können im Max Hünten Haus Zingst Kameraobjektive und Ferngläser gegen Gebühr ausgeliehen werden.

Der langbeinige und langhalsige Kranich besitzt ein aschgraues Gefieder mit schwarz-weißer Kopfzeichnung und roter Scheitelplatte. Verlängerte Ellbogenfedern bilden einen Federbusch. Neben seinem Äußeren macht der Kranich durch seine schmetternden Rufe in der Luft auf sich aufmerksam.

  • Ordnung: Gruiformes (Kranichvögel)
  • Familie: Gruidae (Kraniche)
  • Gattung: Grus
  • Gewicht: 5-7 kg
  • Länge: 110-130 cm
  • Verbreitung: Skandinavien, Asien bis Ostsibirien, Baltikum, Polen, Tschechien, Deutschland
  • Überwinterung: Mittelmeerraum, Afrika bis zum Sudan
  • Flügelspanne: bis zu 2,20 m
  • Geschwindigkeit: bis zu 60 km/h
  • Flughöhe: bis zu 4000 m Flugkilometer: bis zu 12000 km/Jahr
  • Gefährdung: Rote Liste Deutschland (2007); Rote Liste MV (2003): ungefährdet

Die Rufe der Kraniche sind unverwechselbar. Das laute „Trompeten“ ist im offenen Gelände weit zu hören.

 


Kranichrufe im Überflug von Frank Wendeberg (Viel-Klang-Projekt)
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Es enthält eine Rufe von Kranichen im Überflug. Sie können es unter diesem Link abrufen.

Im Sommer halten sich nur wenige Kraniche in der Darß-Zingster Boddenlandschaft auf. Die meisten Kraniche befinden sich in der Sommerzeit in Skandinavien. Die Brutgebiete der Kraniche befinden sich vorwiegend im nördlichen und östlichen Europa in Feuchtgebieten.

In Deutschland gibt es über 200 Rast- und Schlafplätze. Wenn die Kraniche aus den Brutgieben ziehen, ist die erste Rast in Mecklenburg-Vorpommern an der Darß-Zingster Boddenkette und Rügen. Danach ziehen die Vögel weiter nach Brandenburg oder Niedersachsen.

Wanderführerin Sylvia Juhnke führt seit knapp 20 Jahren Gäste durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Als zertifizierte Wanderleiterin,  kennt sich bestens mit den Kranichen, ihren Verhaltensweisen und den Gegebenheiten vor Ort aus.

In kleinen Gruppen geht es zu den Beobachtungsplätzen für viele tolle Kranicherlebnisse.

Führungen zu den Kranichen

Beobachten Sie die Vögel des Glücks in ihrer natürlichen Umgebung und seien Sie bei einem ganz besonderen Naturschauspiel dabei!

Von September bis November fahren die Schiffe der Reederein regelmäßig zur Kranichbeobachtung in den Zingster Strom zwischen Meiningenbrücke und der Insel Kirr und durch den Nationalpark zum Schlafplatz der Kraniche nahe Pramort.

Kranichbeobachtungen vom Wasser aus

Alles zum Thema Kranich

Dem Kranich eine sichere Brutheimat sowie störungsfreie Sammel- und Rastplätze in Deutschland zu erhalten und zum internationalen Kranichschutz beizutragen, ist das Ziel der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland, die 1991 von ost- und westdeutschen Kranichschützern gemeinsam mit der Lufthansa Umweltförderung ins Leben gerufen wurde. 1996 gründete sich zusätzlich die gemeinnützige Kranichschutz Deutschland GmbH, dessen alleiniger Gesellschafter seit 2017 der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist.

Zum Schutz des Kranichrastplatzes

Um die Zugvögel nicht zu stören, wird jährlich der Zutritt zu den Sundischen Wiesen und den Beobachtungsplattformen am Pramort deutlich eingeschränkt. Mit der Nationalpark-Card können Besucher von September bist Oktober ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel in der Beobachtungshütte verfolgen und die Kraniche zu Ihren nächtlichen Schlafplätzen in der Schutzzonen beobachten. Um die Zugvögel nicht zu stören, ist das Betreten ab 15:00 Uhr – 8:00 Uhr des Folgetages ohne Nationalpark-Card untersagt.

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