Was ihn antreibt ist die Erkenntnis, dass um die wertvolle Ressource Wasser längst ein weltweites Wettrennen begonnen hat: „Mir wurde klar, dass die globale Süßwasser-Situation einen kritischen Punkt erreicht hat, die sofortige Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordert.”
Entstanden ist so in acht Jahren ein fotografisches Mammutprojekt, das Franck Vogel an den Brahmaputra führte, an dem sich China und Indien einen Wettlauf beim Bau von Staudämmen liefern, um große Mengen an Strom zu erzeugen. Ebenso fotografiert hat er den Colorado, die Lebensader des amerikanischen Südwestens, aber auch der einzige Fluss der Welt, der nicht mehr in den Ozean fließt. Er reiste entlang des Jordan – der für die halbe Menschheit heilig ist und mittlerweile ein stark verschmutzter Fluss – und entlang des Mekong, dessen Delta versinkt und die Fischwanderung durch die neuen Mega-Staudämme blockiert wird. Eine seiner Reisen führte ihn an den Ganges, Indiens heiligster Fluss, aber auch der schmutzigste. Bei einer weiteren Tour fotografierte er den Sambesi, einer der letzten nicht befahrbaren Wildflüsse der durch eine neue Kupfermine bedroht wird. Und er fotografierte entlang der Donau – ein Symbol Europas und Bindeglied zwischen Ost und West.
Warum die Wüste Thar eine Rolle für den Startpunkt seiner Nachforschungen entscheidend war, wie er Zugung zu der Königlischen Wanderung der Lozi bekommen hat und was seine Erkenntnis aus den fotografischen Jahren des Projektes ist, darüber haben wir mit dem Fotografen
Franck Vogel im Interview gesprochen.