Die Neugierde hat das Berliner Fotografenduo hiepler, brunier, an die norddeutschen Wasserstraßen getrieben und zwar die auf: Schiffe
Woher kommen sie, wohin fahren sie, wie sehen die unterschiedlichen Typen aus, was haben sie geladen, wie verhält es sich mit der guten alten Seefahrer-Romantik?
All diesen – und noch mehr – Fragen nachgehend, ist es das Ziel der beiden Fotografen Fritz Brunier und David Hiepler einen exemplarischen Katalog der Schifffahrt zu entwickeln . Sie nehmen den Betrachter mit in die Sehnsucht nach Meer gleichermaßen wie in Überlegungen zu globalen Warenströmen.
"In der Beschäftigung mit der Seefahrt wurde uns schnell klar, dass wir in einen Bereich unserer globalisierten Gesellschaft vorgedrungen waren, der vergleichsweise wenig öffentliches Interesse auf sich zieht, aber ohne den unser globales Wirtschaftssystem nicht funktionieren kann. Tatsächlich werden etwa 90% des weltweiten Güterverkehrs auf dem Meer abgewickelt. Die Seefahrt ist das Rückgrat unserer Wirtschaftsordnung – existiert aber in weiten Teilen unbemerkt von den meisten Menschen an Land.
Das ist das Spannungsfeld, das uns interessiert hat. Wir fanden es interessant, ein bisschen Aufmerksamkeit für den ganzen Themenkomplex zu generieren, ein bisschen mehr Öffentlichkeit zu gewinnen für einen Bereich unseres Lebens, der nicht nur großen Einfluss auf uns hat, sondern durchaus, dann fernab jeder Romantik, auch einige Probleme zu bewältigen hat: Der Anteil der Schifffahrt an der Klimaerwärmung zum Beispiel oder die Arbeitsbedingungen auf den Schiffen und einige andere Themen.
Darüber hinaus wirft die Beschäftigung mit der Schifffahrt dann auch die ganz großen Fragen unserer Zeit auf, die Frage nach der Gestaltung unserer globalisierten Gesellschaft zum Beispiel… Aber diese Fragen wollen und können wir mit der Arbeit gar nicht beantworten, wir regen nur die Auseinandersetzung mit den Themen an", verdeutlichen die Fotografen.