„Ich freue mich riesig auf die zweite Saison als Schirmherr.“ Porträt Schirmherr Jens Schröder

„Ich freue mich riesig auf die zweite Saison als Schirmherr.“

Als langjähriger Fan und Besucher hofft GEO-Chefredakteur Jens Schröder auf ein Festival mit allem Drum und Dran und freut sich besonders auf die Bilderflut am Strand. Im Interview erzählt er uns, was ihn mit dem Festival-Thema Ernährung verbindet.

horizonte zingst: Jens, Du hast erneut die Schirmherrschaft für das Umweltfotofestival übernommen – das freut uns sehr, was sind Deine Gründe?

Jens Schröder: Im vergangenen Jahr hat das Zingst-Team wirklich ALLES getan, um unter den gegebenen Umständen ein stimmungsvolles Festival, auch mit kleinem Publikum, hinzubekommen. Das war wirklich wunderbar!

Dennoch weiß ich als langjähriger Fan und Besucher von »horizonte zingst«: Das ging früher und geht hoffentlich auch im Frühsommer 2022 wieder viel mehr. Insofern freue mich riesig, dass ich als Schirmherr eine zweite, hoffentlich „normale“ Saison mitmischen darf. Und ganz ohne Präzedenzfall ist ein solcher Vorgang nicht. Ich bin gebürtiger Rheinländer, und in Köln haben sie dieses Jahr ebenfalls das Dreigestirn vom vergangenen Jahr nochmal im Amt gelassen.

Der Titel des Festivals lautet „EAT IT“ und alles dreht sich um Ernährung - was verbindet Dich damit?

Das Festival rückt mit diesem Thema inhaltlich wirklich nah an jeden einzelnen Besucher heran – und auch an mich. Ich habe wie viele Menschen in der Corona-Zeit entdeckt, dass die Zubereitung von Essen mir wirklich viel Spaß machen kann. Warum ich dafür 48 Jahre alt werden musste, ist mir ein Rätsel. Insofern finde ich es toll, dass neben den großen Ernährungs-Themen unserer Zeit auch Fotografien ausgestellt werden, die die sinnliche Komponente von Essen betonen, das gehört bei diesem Thema auf jeden Fall dazu.

Als Chefredakteur u.a. des Magazins GEO stehst Du seit einiger Zeit mehr denn je für das Thema Nachhaltigkeit ein – was heißt Nachhaltigkeit für Dich ganz konkret?

Das ist eine große Frage. Im Grunde bedeutet „nachhaltig“ für mich: zukunftsfähig. Oder, wie manche das heute sagen: „enkelfähig“. Nachhaltig ist ein Verhalten jedes einzelnen oder eine Art des Wirtschaftens und Lebens unserer Gesellschaft, das uns eine gute und gesunde Zukunft ermöglicht. Nachhaltig ist auch ein Verhalten, dass nicht die Kosten des Handelns auf andere Menschen oder andere Erdregionen abwälzt – denn die daraus langfristig entstehenden Konflikte sind ebenfalls Faktoren, die unsere Zukunft in Frieden und Gesundheit bedrohen.

Dabei finde ich wichtig, dass Diskussionen über „Nachhaltigkeit“ uns nicht immer gleich ein schlechtes Gewissen machen dürfen. Es ist auch einfach spannend und interessant, diese komplexen Zusammenhänge zu ergründen, wie eins ins andere greift. Das versuchen wir mit unseren Magazinen. Und es kann doch auch Freude machen, daran zu arbeiten, dass unsere Lebensweise besser und verantwortungsvoller wird. Das macht uns doch als Menschen aus, dass wir solche Verantwortung übernehmen können, wenn wir das Beste aus uns herausholen.

Inwieweit ist die Ernährung auch ein Teil dieses großen Überbegriffs Nachhaltigkeit?

Die Art, wie wir uns als Menschheit ernähren, ist einer der größten Hebel, die wir bedienen können, wenn wir unsere Lebensweise nachhaltiger machen wollen. Denn die Landwirtschaft, die für sieben Milliarden Menschen jeden Tag Nahrung hervorbringt, ist vermutlich der größte Einzelfaktor, den wir beeinflussen können. Und das tolle ist: Da kann jeder und jede mitmachen.

Wie sieht Dein ganz persönlicher Kühlschrankinhalt aus?

Zunächst mal nicht mehr ganz so proppenvoll wie früher, der erste Schritt bei uns zu Hause war es, dass wir möglichst keine abgelaufenen Lebensmittel mehr wegwerfen, und daher bewusster und etwas weniger einkaufen. Ansonsten ist in unserem Kühlschrank viel Gemüse, aber man findet da schon immer noch Fleisch und auch Wurst – wenn auch inzwischen fast nur aus Bio-Landwirtschaft. Tatsächlich gibt es auch einige wenige „Fleischersatz“-Produkte, die unsere ganze Familie lecker findet. In der Kühlschranktür ist neuerdings sowohl Vollmilch als auch Hafermilch zu finden.

Auf welche Aufgaben Deiner Schirmherrschaft freust Du Dich am meisten?

Das ist eine ganz leichte Frage. Am meisten freue ich mich auf die ganz wichtige Aufgabe, an einem sonnigen Abend im Mai am Strand von Zingst zu sitzen, ein kühles Getränk in der Hand, und bei der Bilderflut zuzuschauen und mit den von überall her angereisten Fotografinnen und Fotografen zu fachsimpeln. Das sind mir aus den vergangenen Jahren die liebsten Erinnerungen an »horizonte«, und das sind die Momente, die das ganz Besondere dieses Festivals ausmachen. So was gibt es nur in Zingst. Jetzt weiß ich nicht, ob dieses „Amstrandsitzen“ im engeren Sinne als „Aufgabe“ des Schirmherrn gilt – aber ich plane es einfach vorsichtshalber mal ein.

Das Interview führte Nina Hesse per E-Mail.

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