Zingst erleben
Geschichte von Zingst auf dem historischen Rundweg Historischer Rundweg

Geschichte von Zingst auf dem historischen Rundweg

In der Geschichte Zingsts spielte neben der Fischerei schon früh die Seefahrt eine große Rolle. Durch seine Lage besaß der Ort beste Voraussetzungen für den Schifffahrtshandel mit Holz und Getreide. Im 18. Jahrhundert begann für Zingst das Goldene Zeitalter: Zingster Kapitäne und ihre Besatzungen befuhren die Ost- und die Nordsee, das Mittelmeer und auch die Ozeane.

Mit dem Niedergang der Segelschifffahrt Mitte des 19. Jahrhunderts musste die Zingster Bevölkerung eine neue Erwerbsquelle finden. Man entschloss sich, Zingst zum Seebad zu machen. Kannten die welterfahrenen Kapitäne die Seebäder an der Nordsee vielleicht aus eigener Erfahrung?

Führungen auf dem historischen Rundwanderweg

Begleiten Sie Arne Nehls vom Heimatverein Zingst auf einem Streifzug durch die Ortsgeschichte. Bei den geschichtlichen Führungen durch Zingst können Sie historische Häuser und Gebäude aus längst vergangenen Tagen kennenlernen.

Zingst gestern und heute – historischer Rundweg

1881 gründeten der Gastwirt Ramin, die Navigationslehrer Nehmzows und Mehl, sowie der Kapitän Parow ein Bade-Comité. So blickt Zingst heute auf die Geschichte eines 140 jährigen Badewesens zurück.

Anlässlich dieses Jubiläums wurde im Ort ein historischer Rundweg mit verschiedenen Stationen eingerichtet, an denen die Geschichte des Ostseeheilbades erlebt werden kann. Er führt von der Seebrücke über den Fischmarkt bis zum Hafen und endet am Max-Hünten-Haus. An den Stationen werden historische Bilder mit Erklärungen gezeigt. In einer historischen Badehütte dreht sich alles um die Themen Strand, Ostsee und Baden. Man erfährt dort wichtige Informationen zum Sturmhochwasser, aber auch witzige und historische Details zum Badewesen in Zingst. So erlebt man Zingster Geschichte auf Schritt und Tritt.

Karte der 11 Stationen für den historischen Rundweg
Karte der 11 Stationen für den historischen Rundweg
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Seebrücke – Seebrückenkopf

Die Idee einer Seebrücke wurde vor über 100 Jahren geboren. Im Ortsplan von 1899 ist sie als „Segelbrücke” verzeichnet und wird in den Plänen bis 1947 als solche bezeichnet. Vor dem Ersten Weltkrieg waren auf der Brücke ein Hochbehälter für Seewasser sowie eine Leitung zum Warmbad installiert. Der Motor der Pumpe des Hochbehälters diente abends zusätzlich als Stromaggregat zur Versorgung der Strandhalle.

Startpunkt für Touren

Von der Seebrücke aus starteten Seefahrten nach Dänemark, Hiddensee, Rügen und in andere Ostseebäder. Die Dampfer lagen auf Reede und konnten nur durch Ausbooten erreicht werden. Kapitäne fuhren die Gäste per Segelschiff zum Dampfer.

Dampferfahrten

Oft fuhr die „Hertha“ von Stralsund aus nach Zingst, um Gäste auf Tagesausflügen mitzunehmen. Die Brücke musste 1947 wegen Baufälligkeit abgerissen werden, die letzten Pfähle entfernte man 1961. Heute starten die Reedereien in Zingst ihre Schiffsfahrten und Tagestouren nach Hiddensee vom Hafen aus.

Seebrücke heute

Erst seit 1993 kann die Seebrücke wieder begangen werden. Auf einer Länge von 270 Metern spaziert man nun über das Meer. Seit 2013 kann man mit der Tauchgondel ebenfalls den Meeresboden erkunden. Außerdem ist die Seebrücke abends ein beliebter Treffpunkt, um den Sonnenuntergang zu beobachten.

Badehütte – Strandübergang 23

Das im Jahr 1881 gegründete Badekomitee ließ am Strand zwei Badeanstalten errichten: ein Herren- und ein Damenbad. Diese befanden sich in einem angemessenen Abstand zueinander, damit sich niemand durch die Anwesenheit des anderen Geschlechts beim Baden in der See belästigt fühlte. Die Gemeindeverwaltung verbot per Dekret das Mitführen von „optischen Apparaten“, also Ferngläsern und Fotoapparaten. Erst zu einem späteren Zeitpunkt durften sich Familien gemeinsam im Familienbad umziehen.

Kurkarte

Mit den Anfängen des Badewesens wurden auch Kurkarten an Gäste ausgestellt. Dieses Exemplar ist auf den Juli 1925 datiert. Die Kureinnahmen wurden bereits damals für die Unterhaltung der Strandhalle, für ein kulturelles Programm und zur Verschönerung des Ortes genutzt.

Der Strandkorb

Der Strandkorb wurde 1882 in Warnemünde erfunden, um einer kranken Dame den Strandaufenthalt zu ermöglichen und sie vor dem Wind zu schützen. Die aus geflochtener Weide hergestellte Erfindung verbreitete sich bald, sodass auch am Zingster Strand die ersten Körbe standen.

Strandkorb heute

Auch heute sind die Strandkörbe in Zingst nicht wegzudenken. Sie gehören zur Ostsee wie die Buhnen und Möwen. Mittlerweile kann man seinen eigenen 2-Sitzer ganz bequem über die Webseite mieten und direkt online bezahlen.

Auch wenn Seebadeärzte Ende des 18. Jahrhunderts gänzlich von Badekleidung abraten, setzt sich die Empfehlung zum Nacktbaden nicht durch. Um 1850 besteht die typische Badekleidung aus einem lockeren Anzug aus Flanell- oder Leinenstoff, 50 Jahre später werden die Schnitte freizügiger: Krägen verschwinden, Ärmel werden kürzer und Hosen werden kürzer.

Strandvergnügen

Der Strandbesuch war schon immer mit viel Vergnügen, Spiel und Spaß verbunden. Früher ließen Kinder kleine Holzsegelboote zu Wasser, die dann eine Wettfahrt auf das offene Meer hinaus antraten und schließlich wieder eingesammelt wurden. Zeitweise gab es auch Baderutschen oder Volleyballnetze am Strand.

Zwickelerlaß

Im Jahr 1932 wurde durch den sogenannten „Zwickelerlass” des preußischen Innenministers Bracht die Bademode genau geregelt. Der Erlass schreibt vor, welche Körperstellen wie genau bedeckt sein müssen und sieht die Anbringung eines Zwickels an der Bademode vor.

Bademode heute

Heute geht es am Strand deutlich freizügiger und ohne Zwickelerlass zu. Dabei erlebt auch die Freikörperkultur (FKK) ein Comeback. Für FKK-Anhänger gibt es allerdings separate Strandabschnitte, damit jeder unter seinesgleichen baden kann.

Seenotrettungsschuppen – Strandstraße 61

Die erste Seenotrettungsmannschaft in Zingst wurde 1857 gegründet und war bereits mit einigen Rettungsmitteln ausgestattet. Die große Sturmflut von 1872 spülte die erste Rettungsstation am Strand allerdings weg, sodass eine neue Station in der Strandstraße/Klosterstraße errichtet wurde. Die Station wurde 1865 von der DGzRS übernommen. Das hier gezeigte Bild stammt aus dem Jahr 1928 und zeigt eine Seenotrettungsübung.

Einsätze

Dieser Blick vom Hauptübergang verdeutlicht die Straßenverhältnisse, die den Einsatz für die Kameraden zusätzlich erschwerten. Die Rettungsboote wurden mit Pferden zum Strand gebracht und dann, voll besetzt, durch die Tiere zu Wasser gelassen. Dies geschah meist bei Sturm und Regen.

Tag der DGzRS

Den Tag der DGzRS gab es bereits früher. Aus dieser Zeit stammt auch die abgebildete Postkarte, die einen Einsatz an der Nordsee zeigt. Am Tag der DGzRS wird um Mitglieder und Spenden geworben, denn die Gesellschaft finanziert sich bis heute ausschließlich durch Spendengelder.

DGzRS heute

Der gezeigte Rettungsschuppen wird heute nur noch als historischer Ausstellungsraum genutzt. Nach der Wende wurde die Station der DGzRS in Hägerende untergebracht. Die 13 Kameraden rücken durchschnittlich zu einem Einsatz pro Monat aus.

Sturmfluten an Darß/Zingst

Das schlimmste Sturmhochwasser gab es am 13. November 1872: Tagelang tobte der Sturm aus westlichen Richtungen, sodass die Ostsee durch den Zustrom aus der Nordsee einen unverhältnismäßig hohen Pegelstand erreichte. Als der Wind dann in östliche Richtung drehte, war die Katastrophe da.

Als um 5 Uhr morgens die Kirchglocken läuteten, schaute so mancher Zingster nach Feuer, um sich dann beruhigt wieder ins Bett zu legen. Viele erkannten die Gefahr erst, als das Wasser bereits ins Haus lief. Das meiste Vieh ertrank, die Brunnen, Felder und Gärten waren versalzen und leider kamen in Zingst auch Menschen ums Leben.

Im Februar 1874 gab es das nächste Sturmhochwasser, das die gesamte Insel überflutete. Wieder waren Äcker und Wiesen verdorben und die Bewohner ihrer Existenz beraubt. Seit dieser Zeit wird Küstenschutz bei uns sehr ernst genommen. Dünen und Deiche werden regelmäßig gewartet und bei Bedarf erneuert oder erhöht.

Fischmarkt

Der Fischmarkt lag an der Strandstraße und war ein ehemaliger Durchgangspunkt, durch welchen der gesamte Verkehr lief. Daher befanden sich hier auch die Hauptbushaltestellen. Für die meisten Gäste begann oder endete hier der Ostseeurlaub. Einheimische reisten von hier zur Arbeit nach Barth oder in andere umliegende Orte. Der auf dem Bild abgebildete Pavillon steht heute auf dem Museumshof Zingst.

Idyllische Lage

Der bereits gepflasterte Bürgersteig wurde vom Verschönerungsverein im Rahmen der Ortsgestaltung angelegt. Wie auf diesem Bild sichtbar, wird Zingst im Werbeprospekt mit parkähnlichen Anlagen und idyllischer Lage beworben.

Katholische Kirche

Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reichs“ kamen etwa 3.000 Vertriebene und Flüchtlinge, die überwiegend dem katholischen Glauben angehörten, auf die Halbinsel. Ihren Wünschen nach einem katholischen Gotteshaus wurde entsprochen, indem 1948 ein altes Seemannshaus erworben wurde, an welches 1950 eine Kapelle angebaut wurde.

Fischmarkt heute

Heute gilt der Fischmarkt als das Ortszentrum, durch das jeder Gast zwangsläufig einmal kommt. Entweder zum Schlendern, zum Shoppen in den kleinen Boutiquen oder um sich in einem der Cafés oder Restaurants niederzulassen. Die Strandstraße, die den Fischmarkt mit der Ostsee- und der Boddenseite verbindet, ist ebenfalls sehenswert.

FDGB-Heim Störtebecker

Das 1973 eröffnete FDGB-Heim „Störtebeker“ war ein Feriendienstkomplex mit 200 Betten und einem großen Restaurant, das bis zu 1.000 Gäste am Tag verköstigen konnte. Es war eine beliebte Kureinrichtung und Veranstaltungsstätte für Fasching, Theateraufführungen und Silvesterfeiern.

Heidelberger Fass

In gemütlicher Atmosphäre konnten die Gäste die gute Küche der Gaststätte genießen oder in einem der gemütlichen Zimmer Quartier beziehen. Bis zur Enteignung durch die „Aktion Rose“ im Jahr 1953 wurde die Gaststätte von der Familie Knaack geführt.

Post – Postplatz

Das 1856 erbaute Kaiserliche Postamt war vermutlich auch der Ort, an dem es den ersten Telefonanschluss gab. Vor der Einweihung der Darßbahn wurden Briefe und Pakete unregelmäßig mit dem Dampfer aus Barth geliefert, bei schlechtem Wetter gar nicht. Nach der Inbetriebnahme der Darßbahn wurde der Postbetrieb regelmäßiger. Vor 1945 wurde die Post per Bote ausgetragen; entlegene Orte wurden durch Paketwagen erreicht, die nach 1945 durch Kraftfahrzeuge ersetzt wurden.

Auszug Postkarte 1921

Wir lassen es uns furchtbar gut gehen: Wir sonnen uns viel am Strand, futtern gut, oft und reichlich und baden jeden Tag. Was macht Kleinheini? Zingst gefällt uns recht gut, es gibt wenige Mücken. Es ist sehr ländlich und ruhig, letzteres umso mehr, da das meiste Volk schon abgereist ist. Für die Zukunft recht zu empfehlen.”

Auszug Postkarte DDR

Liebe Kolleginnen, ich bin gut in Zingst angekommen. Mit Unterkunft und Verpflegung bin ich zufrieden. Gestern habe ich schon gebadet und mich im Strandkorb gesonnt.

Sie haben Post

Schreiben Sie doch mal wieder eine Postkarte! Zum Beispiel mit dem Motiv anlässlich des Jubiläums „140 Jahre Badewesen im Ostseeheilbad Zingst“. Es ist in den öffentlichen Einrichtungen erhältlich.

Kaufhalle – Boddenhörn 1b

Auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwehr Zingst wurde 1969 die HO-Kaufhalle als Selbstbedienungsladen eröffnet. Hier konnten sich Einheimische und Gäste mit „Waren des täglichen Bedarfs“, also Lebensmitteln, Getränken und Drogerieartikeln, eindecken. Eine Besonderheit des DDR-Handels war der Obst- und Gemüseankauf von umliegenden Kleingärtnern. Dadurch konnte der Bedarf der Bevölkerung besser gedeckt werden.

Zingster Drogenhaus

Im Zingster Drogenhaus des Kaufmanns C. W. Häusler konnten Kunden Arzneiwaren, Toiletten-, Parfümerie- und Badeartikel, Bäderpräparate sowie Mineralwässer erwerben. Außerdem warb das Geschäft mit einer „Spezialabteilung für Photographie“: Hier konnten Kunden ihre Fotos innerhalb von 24 Stunden entwickeln lassen.

Friseur

Von der Klosterstraße aus hat man auch einen Blick auf die Hafenstraße, in der sich unter anderem der „Kolonialwarenhändler und Friseur Hofmann” befand. Dort gab es Tabakwaren, Kaffee und Kakao, aber auch Haarschnitte zu erwerben. Die Straße war als Ortszentrum auch zum Bummeln oder Einkaufen in einem der vielen kleinen Geschäfte beliebt.

Markttag Zingst – heute

Heute findet traditionell der Regionalmarkt auf dem Museumshof statt. Handwerker, Händler und Erzeuger aus der Region bieten ein breites Spektrum an leckeren, gesunden und dekorativen Produkten an. Die Gäste können bummeln, die Kreativwerkstatt Pommernstube auf dem Museumshof besuchen oder das Heimatmuseum erkunden.

Feuerwehr – Boddenhörn

Die Freiwillige Feuerwehr Zingst wurde am 7. Oktober 1900 gegründet. Auf der Aufnahme aus dem Jahr 1928 ist die angetretene Mannschaft vor dem Gebäude zu sehen. Gut zu erkennen ist auch die alte Handdruckspritze. Das Gebäude, das heute an dieser Stelle steht, wurde übrigens nach dem Landschaftsarchitekten Hans-Jürgen Kirmse benannt, der seit vielen Jahren mit seinen Entwürfen maßgeblich an der Gestaltung des Ortes Zingst mitwirkt.

Freiwillige Feuerwehr

Noch heute verbinden viele Menschen mit dem Begriff „Feuerwehr” die Berufsfeuerwehren großer Städte. Tatsächlich werden die meisten Bürger in Deutschland, so auch in Zingst, von einer Freiwilligen Feuerwehr geschützt – damals wie heute.

Bewährungsprobe

Noch heute verbinden viele Menschen mit dem Begriff „Feuerwehr” die Berufsfeuerwehren großer Städte. Tatsächlich werden die meisten Bürger in Deutschland, so auch in Zingst, von einer Freiwilligen Feuerwehr geschützt – damals wie heute.

Kameraden heute

Im Jahr 1968 musste die alte Feuerwache dem Neubau der HO-Kaufhalle weichen. Die Kameraden fanden ihr neues Domizil in der Jordanstraße. Heute gehören rund 50 aktive Kameraden zur Freiwilligen Feuerwehr Zingst, die jährlich zu circa 60 Einsätzen in Zingst und Umgebung ausrücken.

Hafenstraße

Bereits vor der Zeit der ersten Dampfer könnten im Zingster Hafen regelmäßig Segelschiffe gelegen haben. Dies würde den Namen der in unmittelbarer Nähe verlaufenden Werftstraße erklären. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Hafen auch als Umschlagplatz für Güter aller Art genutzt. Auf einer Aufnahme aus der Zeit um 1900 ist auf der linken Seite das später um eine Fischräucherei erweiterte Hafenrestaurant „Neptun“ zu sehen.

Ankunft am Hafen

Die erste regelmäßige Dampferverbindung wurde 1856 von Stralsund über Barth nach Zingst eingerichtet. Die Gäste reisten mit dem Zug bis Stralsund bzw. später bis Barth und setzten dann mit dem Schiff nach Zingst über. Am Hafen warteten bereits die Vermieter, um die Koffer der Fahrgäste in die Quartiere zu bringen.

Boddenhus

Das Boddenhus wurde 1899 eröffnet. Auf dieser Aufnahme ist es um 1925 zu sehen. Es wurde mit folgenden Zeilen beworben: „Altes Reisehotel, bekannt durch erstklassige Küche. Keine Musik, daher zivile Preise.“ Ab 1958 war es ein Vertragshaus des FDGB-Feriendienstes, 1975 wurde es an einen Textilbetrieb verkauft. Heute wird es als Hotel von einer Zingster Familie geführt.

Hafen heute

Heute gilt der Hafen als beliebtes Ausflugsziel: Moderne Fahrgastschiffe starten von Zingst aus nach Barth, Hiddensee und Stralsund. Man kann auf den Terrassen in der Sonne sitzen, Fischbrötchen frisch vom Kutter oder Eis genießen. Im Juni finden im Hafen die traditionellen Netz- und Zeesbootregatten statt, die mit dem Zingster Hafenfest gefeiert werden.

Fotografie gestern & heute

Zingst hat in gewisser Weise eine fotografische Tradition: Viele Zingster Kaufleute vertrieben auch Ansichtskarten im Eigenverlag. Daher ist davon auszugehen, dass sie die Motive ihrer Produkte auch selbst fotografierten. Das Fotoatelier des Fotografen Heese bot Strand- und Familienbilder für die Gäste an und das Drogenhaus Häusler warb sogar mit einer modern eingerichteten Fotowerkstatt. Hier wurden Auftragsarbeiten innerhalb von 24 Stunden erledigt.

Familienportraits

Es ist ein verblasstes, leicht vergilbtes Foto mit feinem Randmuster – und doch erzählt es eine Geschichte, die bis heute berührt. Es zeigt eine Familie an einem warmen Sommertag des Jahres 1910 am Strand von Zingst. Die Damen tragen Kleider mit Spitzenkragen und breite Strohhüte, die Herren Anzüge und selbst die Kinder wirken wie aus der Zeit gefallen.

Fotograf – Max Hünten

Der Zingster Maler und Fotograf Max Hünten hinterließ ein beeindruckendes fotografisches Erbe: Über 500 Glasplatten dokumentieren seine vierjährige Weltreise zwischen 1910 und 1914. Seine Aufnahmen bieten faszinierende Einblicke in Länder wie die USA, Mexiko oder Regionen in Asien. Dabei zeigt er stets einen künstlerischen Blick für Menschen, Landschaften und Kulturen.

Max Hünten Haus

Zingst hat sich zu einem lebendigen Ort für Fotografie entwickelt – ganzjährig lädt das Max Hünten Haus dazu ein, Fotografie aktiv zu erleben. Inspirierende Ausstellungen zeigen Werke internationaler Fotokünstler, praxisnahe Workshops vermitteln kreatives und technisches Know-how, und ein moderner Fotoservice unterstützt Besucher mit professioneller Beratung – vom Verleih hochwertiger Kameratechnik bis zum perfekten Fine-Art-Druck.

Schule

Als das alte Schulgebäude für die vielen Zingster Kinder zu klein geworden war, eröffnete man im Jahr 1876 an der Fritz-Reuter-Straße eine neue, fünfklassige Volksschule. Das Gebäude wurde 1997 saniert und beherbergt seitdem die Kindertagesstätte „Muschelsucher“.

Villa Rosenbusch

In den 1920er Jahren kaufte der Maler und Fotograf Max Hünten das Haus und zog mit seiner Frau Mary von Düsseldorf nach Zingst. Zu DDR-Zeiten wurden einzelne Räume des Hauses zeitweise als Sparkasse oder Standesamt genutzt. Heute befinden sich an dieser Stelle Ferienappartements.

Schulstraße heute

Die Schulstraße ist ein zentraler Ort in Zingst, an dem sich Bildung, Betreuung und Kultur auf kurzem Weg treffen. Im Max Hünten Haus finden Sie Fotografie und Inspiration. Direkt daneben befinden sich eine Kita und eine Krippe sowie der moderne Schulcampus mit Grund- und Regionalschule. Die zentrale Bushaltestelle bietet eine optimale Anbindung an den Ort und die Region.

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