Die Hirschbrunft im Norden Mecklenburg-Vorpommerns ist ein unvergessliches Erlebnis für Naturliebhaber und Fotografen. Zwischen Ende September und Mitte Oktober, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden, bieten der Darß optimale Bedingungen für die Beobachtung dieser faszinierenden Tiere.
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Die Hirschbrunft ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, das im Herbst viele Naturliebhaber anzieht. In Deutschland gibt es zahlreiche Regionen, in denen man dieses Ereignis hautnah miterleben kann. Hier einige der bekanntesten Orte:
Von den weiten Flächen des Dierhäger Moores über das dichte Ahrenshooper Holz bis hin zu den Küstenwäldern des Darß und den Inseln Zingst, Pramort und Bock erstreckt sich das Revier von rund 300 bis 400 Rothirschen.
Die dichten Wälder des Darß sind das natürliche Habitat der Rothirsche. Hier können Sie das Röhren der Hirsche besonders gut hören.
Rothirsche sind wohl die imposantesten Bewohner des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Besonders zur Brunftzeit von September bis Anfang Oktober können Hirsche selbst tagsüber an der Buchhorster Maase mitten im Darßwald, auf den Dünen und im flachen Wasser vor der Küste des Darß beobachtet werden. Die weite Fläche bietet den Tieren ausreichend Raum für ihre Rituale und Kämpfe. Neben den Rothirschen können Besucher mit etwas Glück auch andere Tiere wie Rehe, Wildschweine oder verschiedene Vogelarten beobachten.
Die Große Buchhorster Maase ist während der Brunftzeit zu einer sogenannten "Stille Zone" erklärt. Das bedeutet:
Charakteristisch für Rotwild ist das gute Witterungsvermögen – es riecht, hört und sieht sehr gut, ist äußerst misstrauisch und leicht durch äußere Einflüsse zu verschrecken. Das Beobachten dieser Tiere in freier Wildbahn wird dadurch zu einem besonderen Erlebnis.
Der ausgewachsene Rothirsch erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 150 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Das Kahlwild - das weibliche Rotwild erreicht ein Gewicht von bis zu 80 Kilogramm.
Die bevorzugte Nahrung des Rotwildes besteht vorwiegend aus Gras, Wald- und Ackerfrüchten, im Winter auch besonders Rinden. Die Lebenserwartung beträgt bis zu 20 Jahre. Das rotbraune Sommerfell ist namensgebend. Das Winterfell zeigt sich graubraun.
Das markante Geweih wird nur von den männlichen Tieren getragen welches aus Knochenmasse besteht. Das Geweih wird in jedem Jahr neu gebildet und wird von Februar bis April abgeworfen. Das Gewicht kann bis zu 15 Kilogramm betragen, es dient den Tieren zum gegenseitigen Erkennen, Imponieren und in der Brunft zur Verteidigung des Kahlwildrudels gegen Mitbewerber. Nach dem Abwurf des Geweihs wächst es in Rekordgeschwindigkeit mit bis zu zwei Zentimetern am Tag nach, innerhalb von nur 140 Tagen ist das Geweih der Hirsche wieder gebildet.
Von Mitte September bis Oktober befindet sich das Rotwild in der Paarungszeit – der Brunft. Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist das Besondere, dass die Rothirsche nur in diesem streng geschützten Gebiet, ganz ungestört ihr arttypisches Verhalten zeigen und dieses aus sicherer Entfernung beobachtet werden kann.
Der Wind trägt das donnernde Röhren des Hirsches kilometerweit durch die Landschaft. Treffen zwei Rivalen aufeinander lässt sich beobachten, wie die Hirsche um den Titel des "Platzhirsches" kämpfen, um das Kahlwildrudel für sich zu gewinnen. Dem Sieger ist es vorbehalten sich mit den Weibchen des Rudels zu paaren.
Die Brunft zehrt an den Kräften der Hirsche und ist für diese sehr anstrengend, da sie während dieser Zeit kaum Nahrung aufnehmen. Im Schutz des Nationalparks müssen die Hirsche ihre Energie nicht auf die Flucht vor den Menschen aufbringen, sondern können ungestört und geschützt brunften. Um diese „abgelegte Scheu“ der Tiere zu bewahren und weiterhin Beobachtungen der Brunft und der Tiere zu erhalten, müssen von jedem Besucher bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Fühlen sich die Tiere in ihrem Lebensraum gestört werden sie sich aus den Gebieten zurückziehen und das Naturschauspiel der Brunft verlegt sich in die verborgenen Gebiete.
Neben dem Rothirsch, dem größten heimischen Landsäugetier, gibt es eine weitere Hirschart im Gebiet des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. In den Wäldern, auf dem gesamten Darß und Zingst, lassen sich auch die scheuen Damhirsche antreffen.
Damwild ist deutlich kleiner als Rotwild und zeichnet sich durch schaufelartigen Geweihe und eine markante Fellzeichnung – weiße Flecken im Fell und dunkle Zeichnung am Rücken – aus.