Der feine Unterschied in der Naturfotografie Unterschied in der Naturfotografie

Der feine Unterschied in der Naturfotografie

Sven Lamprecht wohnt auf Rügen und ist mit seiner Kamera oft und viel in der Natur unmittelbar vor der eigenen Haustür unterwegs. Beim Fotografieren der heimischen Tier- und Pflanzenwelt lautet sein Credo: Ein wirklich gutes Bild lebt von den ganz besonderen Lichtstimmungen und den Momenten in der Natur.

Wie Sven Lamprecht seine Motive findet, verrät er im Interview

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Ich war schon immer gerne draußen, als Kind bin ich viel gesegelt und war praktisch immer an der frischen Luft. Die Fotografie habe ich im Alter von 19 Jahren für mich entdeckt.

Für den Zeitraum einer Rucksacktour auf Mallorca habe ich mir die digitale Kompaktkamera meiner Eltern ausgeliehen. Ich begann plötzlich die Welt um mich herum mit anderen Augen zu sehen. Es dauerte nicht lange bis ich mir die erste eigene Kamera kaufte, und wenig später eine Spiegelreflex. Ich war infiziert und die Faszination für stimmungsvolle Bilder ist bis heute nicht abgerissen:

Ich habe häufig Landschaften fotografiert, erst später kamen auch Makroaufnahmen und die Tierfotografie hinzu. Über die Zeitraffer-Fotografie habe ich dann den Weg zum Filmen gefunden. Weil ich gerne und viel draußen war und bin, lag immer auf der Hand, dass die Naturfotografie einen wesentlichen Teil meiner Arbeit ausmachen würde.

Wie finden Sie Ihre Motive?

Da ich viele Landschaften fotografiere, ist es unabdingbar, viel umherzulaufen und die Augen offen zu halten. Man kann noch so lange auf eine Satellitenaufnahme schauen, wenn man vor Ort ist, wirkt die Szenerie meistens ganz anders. Oft sehe ich eine interessante Ecke auch aus dem Auto heraus oder vom Fahrrad.

Wie gehen Sie in der Umsetzung ganz praktisch vor?

Natürlich bin ich viel tagsüber unterwegs, um mir erst einmal einen Eindruck zu verschaffen. Wenn ich eine Stelle gefunden habe, die sich lohnen könnte, denke ich über eine passende Wetter- und Lichtstimmung nach. In meinem Kopf entsteht so eine Art Landkarte mit Motiven, die alle auf ihren ganz besonderen Moment warten. Nun heißt es geduldig zu sein und zur richtigen Zeit zum richtigen Ort zu fahren. Oft klappt das natürlich nicht so wie ich mir das vorgestellt habe, es ist nicht selten, dass ich für ein Motiv einen zweiten Anlauf benötige.

Was ist Ihr fotografisches Ziel - sowohl inhaltlich als auch formalästhetisch?

Ich verfolge zwei Ansätze mit meinen Bildern: Zum einen versuche ich, meine Bilder auf das Wesentliche zu reduzieren. Eine Struktur, ein Farbkontrast oder eine bestimmte Interaktion sollte im Mittelpunkt stehen. Zum anderen sollen meine Landschaftsaufnahmen den Betrachter emotional berühren und mitnehmen. Sei es ein knallroter Sonnenaufgang voller Energie und Leben, oder ein umgefallener Baum im Nebel der seine letzten Stunden fristet. Im besten Fall vereine ich beide Ansätze in einem Bild.

Und last but not least: Was verbinden Sie mit Zingst?

Ich bin natürlich schon oft an Zingst und am Darß vorbeigesegelt. Der lange Sandstrand mit den Kieferwäldern dahinter bildet einen unverkennbar maritim geprägten Landschaftsraum. Die Boddenseite des Ostseeheilbades Zingst habe ich allerdings noch nicht erkundet, das steht schon seit ein paar Jahren auf meiner „To-Do-Liste“. Wenn ich heute an Zingst denke, dann denke ich natürlich vor allem an das Umweltfotofestival »horizonte zingst«.

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