Karin Eiweleit – Für Zingst im Einsatz Karin Eiweleit – Für Zingst im Einsatz

Für Zingst im Einsatz

Karin Eiweleit – Für Zingst im Einsatz

Seit 20 Jahren ist Karin Eiweleit Standesbeamtin in Zingst und traut Paare aus ganz Deutschland – wie viele Zingster Ehen sie geschlossen hat, verrät sie im Interview.

Nicht nur als Standesbeamtin – vor allem als Leiterin des Zingster Ordnungsamtes kommt Karin Eiweleit mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Für die gebürtige Zingsterin ist Ordnung das halbe Leben. Ihr Anspruch dabei ist es, „sich für die Zingster Bürgerinnen und Bürger, unsere Gäste und für unseren wundervollen Ort einzusetzen“, macht Eiweleit deutlich.

Frau Eiweleit, Sie sind zuständig für die allgemeine Ordnung im Ostseeheilbad Zingst – welchen Herausforderungen begegnen Sie bei dieser Tätigkeit, was macht besonders viel Spaß – was eher weniger?

Ordnung ist das halbe Leben. Bei mir ein bisschen mehr. Ich mag die Vielseitigkeit einer Ordnungsbehörde in einer kleinen Gemeinde. Die gesetzlichen Regelungen sind erlassen worden, um sie einzuhalten. Leider ist nicht jeder immer damit einverstanden oder versteht dies.
Ich komme jeden Tag mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Und das finde ich toll. Choleriker und Meckerköppe kann ich aber dabei gar nicht leiden. Sachlichkeit und Respekt ist im Umgang miteinander sehr wichtig. Wir müssen reglementieren, um die Allgemeinheit zu schützen. Eine spätere Einsicht vom Verursacher schafft dann wieder Vertrauen und es darf auch mal gelacht werden.

Wie sah ihr beruflicher Werdegang aus? Sie haben auch als Standesbeamtin gearbeitet: Wie viele Zingsterinnen und Zingster haben sie getraut?

Ganz klassisch, nach der 10. Klasse, Berufsausbildung, Fachschulstudium und dann bis 1990 in der Buchhaltung eines Fleischbetriebes gearbeitet. Mit der Wende arbeitslos, dann eine Weiterbildungsmaßnahme im Steuerrecht.
Zum 01. Juni 1991 bin ich über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) in die Gemeindeverwaltung Zingst gekommen und bin dort im Ordnungsamt geblieben. Dieses habe ich als Leiterin, nach dem Ausscheiden von Manfred Domnik, zum 01. Januar 1997 übernommen. Die notwendige Qualifikation habe ich durch die Verwaltungsabschlüsse A 1 und A 2 erreicht – dies waren noch einmal viele Monate des Lernens.
Seit dem 13.April 2000 bin ich bestellte Standesbeamtin. Wir sind ein Standesamt, in dem Brautpaare aus ganz Deutschland und vereinzelt auch aus anderen Ländern gerne „ja“ zueinander sagen. Gemeinsam mit meiner Standesamtskollegin Marleen Fritzsche-Becker kommen wir mit jährlichen Schwankungen auf 120 bis 150 Eheschließungen. Ich denke, ich habe in den letzten 20 Jahren über 1.000 Paare verheiratet. Bei gut 3.000 Einwohnern in Zingst, liegt der Anteil der Zingster die heiratsfähig und heiratswillig sind, bei fünf bis zehn Paaren jährlich. Also rechnen wir mal 20 Jahre Standesbeamtin und fünf Zingster Brautpaare im Jahr zusammen, so sind es eventuell um die 100 Zingster Ehen die ich schließen durfte. An viele erinnere ich mich gerne zurück. Es gibt viele schöne Erinnerungen.

Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung?

Meine ganze Kindheit war schön. Ich bin in einem Mehrgenerationenhaus aufgewachsen. Es war immer jemand da, der sich gekümmert und gesorgt hat. Mit Kindern aus der Nachbarschaft sind mein großer Bruder und ich auf Entdeckungstouren durch Zingst gezogen. Man sagt ja Vätern und Töchtern einbesonderes Vertrauensverhältnis nach. Mein Vater war für mich Freund und Vertrauter und er liebte Autos. Diese Leidenschaft durfte ich mit ihm teilen und ihn auf mancher Tour begleiten.

Was wünschen Sie sich für Zingsts Zukunft?

Gute Entscheidungen, die Menschen bewegen, gerne und auf Dauer in Zingst zuwohnen. Den Ort ruhiger zu machen, weniger Bau- und Verkehrslärm. Das wir alle ein bisschen mehr „öko-böko“ (Geheimwort der Familie Eiweleit) werden!

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